Strommasten stoßen immer wieder auf Widerstand, da viele glauben, dass sie das Landschaftsbild zerstören. Diese Einwände könnten in Zukunft noch weiter zunehmen, da immer mehr Stromleitungen benötigt werden, um den Wechsel zu erneuerbaren Energien vollziehen zu können. Daher bietet das Projekt European Composite Pylon (ECP) eine kompakte Alternative zu herkömmlichen, ästhetisch störenden Stahlgittermasten.
Ein neues Design für Strommasten
Die Energiewende wird nur mit einem massiven Ausbau der Stromnetze möglich sein. Neue Leitungen stoßen jedoch oft auf Widerstand in der Bevölkerung. Eine von der Europäischen Union geförderte Designstudie soll das ändern.
Ein neues Design für Strommasten
Die Energiewende wird nur mit einem massiven Ausbau der Stromnetze möglich sein. Neue Leitungen stoßen jedoch oft auf Widerstand in der Bevölkerung. Eine von der Europäischen Union geförderte Designstudie soll das ändern.
Der Startschuss für das ECP-Projekt war im November 2019. Bereits im August 2021, weniger als zwei Jahre nach Projektbeginn, wurden in Dänemark drei Demonstrationsmasten in Originalgröße errichtet. Dazwischen lagen mehrere Monate der Entwicklung von Design und Material sowie der Fertigung. „Wir freuen uns sehr, Teil dieses spannenden Projekts zu sein. Mit Composite Pylon wollen wir den für die Energiewende dringend notwendigen Aus- und Umbau der Stromnetze beschleunigen (siehe oben)“, sagt Dr. Matthias Domm, Technischer Projektleiter bei PC. PC ist verantwortlich für die Tragarme – die Schlüsselelemente der Composite Pylons. Ein Arm ist 16 m lang und wiegt 4,6 Tonnen. Die Tragarme wurden mechanisch und elektrisch unter realen Bedingungen getestet.
Composite Pylon soll den für die Energiewende dringend notwendigen Aus- und Umbau der Stromnetze beschleunigen.
Verbundhohlisolatoren als Tragarme
Die Tragarme bestehen aus Verbundhohlisolatoren mit Silikongehäuse. Sie nehmen nicht nur die Lasten der Übertragungsleitungen auf und leiten sie in den Monopile ein, sondern erfüllen gleichzeitig auch die Funktion der elektrischen Isolierung. Dadurch entfällt die Notwendigkeit zusätzlicher Aufhängeisolatoren, wie sie bei herkömmlichen Stahlgittermasten benötigt werden. Infolgedessen kann der Verbundmast viel kleiner sein als herkömmliche Stahlgittermasten.
Weitere Vorteile sind eine einfachere Wartung und eine schnellere Installation. Ein Mast kann an einem einzigen Tag errichtet werden. Dafür wird kein großes Fundament wie bei üblichen 400-kV-Masten benötigt. Somit kann die Grundfläche von 64 m2 auf 1,5 m2 reduziert werden. Außerdem können sie leicht per Hubschrauber transportiert werden und daher auch an schwer zugänglichen Stellen oder an Orten mit hohen Naturschutzanforderungen aufgestellt werden.
Strommasten können an einem Tag montiert und aufgestellt werden.
kV und mehr beträgt die Übertragungsspannung, für die die Strommasten ausgelegt sind.
Die Strommasten sind etwa halb so hoch wie typische Gittermasten.
Über das ECP-Projekt hinaus haben die von PC entwickelten Tragarme ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten. So sind beispielsweise viele weitere kompakte Strommastkonzepte denkbar. Darüber hinaus ist es auch möglich, bestehende Strommasten nachzurüsten und so die Spannungsebene bei gleicher Mastgröße zu erhöhen. Dafür hat PC eine Reihe neuer Technologien entwickelt, wie z. B. neue Materialien zur Abdichtung der Innenseite der Verbundhohlisolatoren. Auch stehen neue Verbindungsmethoden für den Anschluss an den Masten zur Verfügung, die hohe statische Lasten übertragen können und gleichzeitig eine hervorragende Ermüdungsleistung aufweisen.