In der Nord- und Ostsee patrouilliert die Bundespolizei mit insgesamt drei Schiffen. Ihr Auftrag sind Schiffskontrollen an der Seegrenze zum internationalen Gewässer, Seenotrettung, Hafen-, aber auch ganz gewöhnliche Verkehrskontrollen, wie sie an Land die Streifenpolizei durchführt. Zwar haben die Schiffe der Bundespolizei auch Dieselantriebe, in Küstennähe fahren sie aber elektrisch.

Die Schiffe sind rund um die Uhr im Einsatz und die Crew muss sich auf die Bordtechnik immer verlassen können. Das Zusammenspiel der verschiedenen elektrischen Komponenten kann aber nur reibungslos funktionieren, wenn sauberer Strom durch die Netze fließt. Genau das war ein Problem: Die Ladegeräte für Handys der Crew gingen regelmäßig kaputt, die Spülmaschine oder einzelne Computer fielen aus und wichtige Funktionen der Brückenelektronik wurden gestört.

Die Ursache: der Frequenzumrichter des elektrischen Schiffsantriebs. Ab einer gewissen Fahrstufe verursachter er Oberschwingungen, die die ganze Bordelektronik störte. Die Bundespolizei wandte sich daher an die Experten von Reinhausen Power Quality, die erst einmal Messungen an Bord durchführten. Die Ergebnisse waren frappierend: Die Norm erlaubt einen Anteil an Oberschwingungen von acht Prozent (fünf Prozent sind empfohlen), an Bord wurden jedoch bis zu 14 Prozent gemessen. Die Power Quality-Spezialisten identifizierten die Industrieausführung der Aktivfilters GRIDCON® ACF als geeignete Lösung. Dabei handelt es sich um eine kompakte Schaltschranklösung, die fast maßgeschneidert für die beengten Verhältnisse auf Schiff ist. Damit das Schwanken und Vibrieren des Schiffs die Technik nicht stören, wurden Schwingungsdämpfer unter dem Schaltschrank angebracht. Der GRIDCON® ACF reagiert automatisch bei Grenzwertabweichungen und eliminiert die störenden Oberschwingungen. Seit der Installation auf den Schiffen der Bundespolizei läuft die Bordelektronik reibungslos.

Der Strombedarf von Container- und Kreuzfahrtschiffen ist enorm: je nach Schiff liegt er zwischen drei und 16 Megawatt, was dem Bedarf einer Kleinstadt entspricht. In den meisten Häfen laufen die Dieselmotoren auch dann, wenn das Schiff vor Anker liegt. Crew, Gäste und natürlich die Technik brauchen schließlich weiterhin Elektrizität. Doch das belastet die Luftqualität in Hafenstädten gewaltig. Die Hamburger und Kieler Häfen gehören zu den ersten weltweit, die deshalb auf eine Landstromversorgung setzen.

Doch mit Stecker rein und Diesel aus ist es nicht getan. Bord- und Landnetz arbeiten mit unterschiedlichen Spannungen und Frequenzen, daher sind Frequenz­umrichter und Anpassungs­transformatoren notwendig. Damit es netzanschlussseitig zu keinen unzulässigen Netz­rückwirkungen in den öffentlichen Verteil­netzen kommt, werden aktive und passive GRIDCON®-Oberschwingungs­filter von Reinhausen eingesetzt. Diese halten das Landnetz sauber.